Bestrahlung gutartiger (benigner) Erkrankungen

Wieso können Strahlen helfen und was kann bestrahlt werden?

Die Röntgenbestrahlung bestimmter gutartiger Erkrankungen ist eine seit vielen Jahren bekannte Therapie. Geringe Strahlendosen haben einen anti-entzündlichen Effekt. Dieser wird genutzt, um Schmerzen z.B. an Gelenken und Sehnenansätzen, die durch chronisch-entzündliche und degenerative Veränderungen entstanden sind, zu verringern oder gar komplett zu beseitigen. Je nach Lokalisation der Beschwerden profitieren etwa 50-80% unserer Patienten hiervon.

Zu den strahlentherapeutisch effektiv behandelbaren Erkrankungen gehören unter anderem:

  • Fersensporn
  • Sehnenansatzentzündungen
    (z. B. Tennis- oder Golferellenbogen, Schmerzen im Bereich der Achillessehne oder Schulter)
  • Gelenk-Arthrosen
    (z. B. im Bereich der Füße, Sprunggelenk, Knie, Hüfte, Schulter, Hände)
  • Schleimbeutelentzündungen
    (z. B. im Bereich der Hüfte)

Geringe Strahlendosen haben noch einen weiteren klinisch nutzbaren Effekt: die Wachstumshemmung bestimmter Zellen.

Dies kann z. B. bei folgenden gutartigen Veränderungen genutzt werden:

  • Prophylaxe einer Gelenk-umgebenden Verknöcherung nach Hüft-Operation (TEP)
  • Endokrine Orbitopathie (Zellwachstum im Augapfel bei M. Basedow)
  • Überschießende Narbenbildung (Keloide)
  • M. Dupuytren/ M. Ledderhose
  • Therapie und Prophylaxe einer Gynäkomastie (männliche und meist schmerzhafte Brustvergrößerung) unter antihormoneller Therapie eines Prostatakarzinoms

…was ist zu tun...?

Beratungs- und Aufklärungsgespräch

Falls Sie sich in unserer Praxis zu einer möglichen Strahlentherapie bei einer der o. g. Erkrankungen beraten lassen möchten, wird zunächst ein erster ambulanter Termin für ein ärztliches Aufklärungsgespräch vereinbart. Zu diesem Gespräch sollten Sie bitte einen Überweisungsschein, Ihre Versichertenkarte und ggf. vorhandene Röntgenbilder und -befunde mitbringen.

Ein Arzt oder Ärztin der Praxis wird mit Ihnen anhand eines ausführlichen Aufklärungsbogens über ihre Beschwerden, bisherige Therapieversuche, die Indikation zur Strahlentherapie und mögliche Nebenwirkungen und Spätfolgen der Strahlentherapie sprechen.

Sollten Sie sich nach diesem Gespräch für eine Strahlenbehandlung entschließen, erhalten Sie im Anschluss den Termin für die erste Behandlung.

…und so wird dann behandelt...

Behandlungsablauf

Bitte bringen Sie zur allen Bestrahlungssitzungen ein Badehandtuch mit, auf das sie sich während der Behandlung legen können. Die Bestrahlung erfolgt bei den o. g. Erkrankungen in der Regel 2-3 mal pro Woche für drei Wochen.

Die einzelne Behandlung dauert nur wenige Sekunden bis Minuten. Der genaue individuelle Behandlungsplan (Häufigkeit der Bestrahlungen, die Einzel- und Gesamtdosen der Strahlentherapie) wird Ihnen in dem persönlichen Aufklärungsgespräch erläutert.

Gerne beantworten wir auch Ihre in diesem Gespräch oder im weiteren Therapieverlauf aufkommende Fragen.